Samstag, 9. Juni 2012

Fotos von meiner Himalayareise und über meinen ersten Autorikschaunfall

So, heute gibt es, wie versprochen, die Urlaubsfotos zu sehen. Bevor ich die Fotos allerdings hochstelle, möchte ich noch kurz auf ein paar Begebenheiten in der letzten Zeit eingehen.
Zunächst: Das kommt jetzt vielleicht ein wenig überraschend, aber seit etwa einer Woche arbeite ich wieder im Shelter. Warum? Nun, wie ihr, meine treuen Blogleser, vielleicht noch wisst, fand zwischen Jänner und Mai das Field Work Programm statt, bei welchem wöchentlich, Burschen, direkt von der Straße nach Vimukti geholt wurden. Folge dessen war, dass die von der Straße geholten Burschen, teilweise noch unter Beeinflussung von Drogen, in Vimukti einzig eine Möglichkeit um zu schlafen und um dort etwas zu essen erkannt haben, jedoch nicht das geringste Interesse für die English Class oder andere Aktivitäten aufbrachten. Folge war viel Chaos und Frustration auf Seiten von Konrad und mir. Vor diesem Field Work Programm mussten die Burschen, nachdem sie von der Straße geholt wurden, erstmal für 45 Tage ins Shelter um dort zu zeigen, dass sie überhaupt Interesse an einem Projekt wie Vimukti bzw. an Neuorientierung in ihrem Leben haben. Nach diesen 45 "Probetagen" waren dann nur noch Burschen dabei, mit denen man auch wirklich konstruktiv arbeiten und für die man Aktivitäten vorbereiten konnte. Während der ganzen Zeit (also von Jänner bis Mai), in der das Field Work Programm aber nun lief, haben Konrad und ich immer wieder darauf aufmerksam gemacht (mit der Einstimmung aller Mitarbeiter in Vimukti), dass das Field Work eingestellt werden sollte. Was mit Anfang Mai dann tatsächlich auch geschah. Jedoch -> Mit Anfang Juni hat aus einem Grund, den mir keiner nennen kann, das Field Work wieder angefangen. Um zu zeigen, dass ich mit dieser Entscheidung nicht einverstanden bin, habe ich mich -mit der Zustimmung der Fathers- nun entschlossen, solange das Field Work Programm läuft, nicht mehr nach Vimukti zu kommen, sondern im Shelter zu arbeiten. Dass ich jetzt nur von mir, und nicht auch von Konrad geredet habe, liegt übrigens daran, dass dieser mittlerweile zurück in Deutschland ist. So, jetzt seid ihr wieder auf neuestem Stand.

Bevor ich nun zu den Fotos komme, noch kurz zu meiner vergangenen Woche: das Unterrichten im Shelter hat mir großen Spaß gemacht, lange schon habe ich nicht mehr so produktive Schüler bzw. Freude an der English Class gehabt (was nicht zuletzt auf das Field Work in Vimukti zurückzuführen ist). Spaß hat auch die Dancing Class gemacht, speziell da letzte Woche jede Menge Slum Kinder da waren, die total verrückt aufs Tanzen sind. Wie kleine Flummis sind sie über die Tanzfläche gefegt - von mir wurde dasselbe verlangt, weshalb ich am Ende auch total fertig war.
Weniger erfreuliches gibt es hingegen vom Freitag zu berichten. An jenem Tag hatte ich nämlich meinen ersten Autorikscha Unfall. Glücklicherweise ist nichts passiert, wofür ich mich wohl bei mindestens 10.000 Schutzengeln bedanken kann. Folgendes war passiert: Der Autorikschafahrer, wieder mal mit 10 verschiedenen Sachen beschäftigt nur nicht mit der Straße, bemerkt nicht, dass plötzlich aus der Nebenstraße ein Motorradfahrer hervorgeschossen kommt und direkt vor ihm stehen bleibt. Ich will ihn gerade darauf aufmerksam machen, doch bitte einen Blick auf die Straße zu wagen, doch das ganze geht viel zu schnell. Im letzten Moment blickt mein toller Fahrer zwar noch auf und reißt das Steuer nach links, doch kommen wir daraufhin in Schräglage und fallen schließlich komplett zur Seite. Da wir mit ziemlich viel Geschwindigkeit dahergekommen sind, schlittern wir aus vollem Tempel gegen einen Laternenmast. Der Mast rammt sich durch die Windschutzscheibe und das Dach hindurch. Mit dem Mast 5 Zentimeter vor meinem Kopf entfernet, kommen wir schließlich zum Stillstand. Wie versteinert blicke ich den Pfosten unmittelbar vor mir an. Ich klettere aus dem Wrack von Autorikscha und bin einfach dankbar noch am Leben zu sein. Nachdem der erste Schock überwunden ist, begebe ich mich auf die Suche nach meinen ringsum verstreuten Sachen. Eine Menschenmenge hat sich mittlerweile um uns gebildet. Der Autorikschafahrer, dem zum Glück auch nichts passiert ist, untersucht voll Fassungslosigkeit sein Gefährt. Die Inder schauen mir wie gebannt beim Einsammeln meiner Sachen zu. Ein Einziger hilft mir schließlich dabei. Wieder mal offenbart sich mir, dass Inder in ihrer Handlungsinitiative in kritischen Situationen wie diesen manchmal ziemlich eingeschränkt sind. Hauptsache der Weiße wird angestarrt wie er, aus dem Wrack krabbelnd, seine verlorenen Sachen aufsucht, anstatt vielleicht den Abschleppdienst zu rufen oder den Fahrer oder mich zu fragen ob es uns gut geht. Aber der Ärger über die Reaktion der Inder währt nur kurz. Ich bin einfach dankbar, dass außer dem Verlust von ein paar Unterrichtsmaterialien (die nämlich im Kanal gelandet sind), nichts weiter passiert ist.

So. Nun aber wirklich weiter zu meinen Urlaubsfotos:


Hinfahrt, im Durchgang (dort wo ich mich letzten Endes gezwungener Weise auch am meisten aufgehalten habe)


Kalkutta

Das Haus von Mutter Teresa

Ihr Grab

Bei der Howrah Bridge (der verkehrsreichsten Brücke der Welt)

Weiterfahrt nach New Jalpaiguri (an der Tür natürlich)

Ankunft und Weiterfahrt nach Kurseong

Kurseong

Die Ausläufer des Himalaya (ca. auf 1500 Meter)

Das Paradise Restaurant! Sieht doch echt paradiesisch aus

Mit der Toy Train auf nach Darjeeling




In Darjeeling (auf ca. 2200 Meter)! Meine Unterkunft - Andys Guesthouse

Mein super sauberes und gemütliches Zimmer



Bei einem Hindu Tempel (da findet übrigens keine Geburtstagsparty statt - das sind einfach alles Gebetsfahnen)


Eine Hindu Höhle!

Die malerische, buddhistische Bhutia Busty Gompa

 
Ein kleines Video um etwas von der Atmosphäre einzufangen, die diesen Ort umgeben hat



Momos! Zu gut für diese Welt...

In Darjeeling gab es unzählige von Läden mit den verschiedensten Auslagen (von tibetischer Schnitzkunst zu chinesischen, altertümlichen Waffen usw.)

Die Marktstrasse




Weiterfahrt nach Sikkim

Die (mehr als wackelige) Hängebrücke als Grenze zwischen West Bengal und Sikkim


Jorethang

Mein tolles Kakerlaken Hotel

erinnert schon fast ein bisschen an österreichische Natur

Mein super gemütliches Zimmer im total netten, freundlichen Kabur Hotel in Pelling



Und das war das Kabur von aussen... Zugang erfolgte über das oberste Stockwerk,ein Dachrestaurant 
Wandern durch die verschlafenen Wälder zu einem buddhistischen Kloster

Riiiesenglocke!
Mönchsjünglinge
Später, wieder zurück in Pelling, entdecke ich ein nettes, kleines, kaum besuchtes Restaurant in Pelling
Und was esse ich dort? - ein traumhaftes Chow Mein! Eine nepalesisch - chinesische Spezialität mit Gemüse, Eiern und Huhn.
Mein Hotel als ich dort am Abend wieder ankomme
Und so sah das Dachrestaurant meines Hotels von innen aus...
Ich entschied mich aber meinen letzten Abend auf der Terrasse ausklingen zu lassen
Sikkimisches Bier + ein spannendes Buch ... der perfekte letzte Abend
Und das ist mein Abendessen - ein Taipoo! Quasi ein Riesen Momo.... ein Stück Himmel auf einem Teller
Der nächste Morgen... auf dem Foto sieht man es leider nicht so gut wie in natura, aber hier lichtet sich endlich mal der Kanchenjunga, der dritthöchste Berg der Welt (der weisse Zacken hinter dem braunen Geröll)
Überglücklich war ich, ihn doch noch gesehen zu haben
Doch dann kam die Horrorückfahrt... ein recht beschreibendes Bild für diese
Schliesslich dann aber doch - im Zug zurück nach Vijayawada (für kräfteraubende 44 Stunden)







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