Donnerstag, 1. September 2011

Ankunft

Es ist Mittwoch, der 31. August, 21:30. Ich sitze gerade in der Navajeevan Volontärs Zentrale in Vijayawada und lasse den heutigen sowie den gestrigen Tag Revue passieren. Womit fange ich bloß an. Also, zunächst mal zum Abschiedstag Montag.

Ich muss zugeben der Abschied hat mich mal echt nicht kalt gelassen. Nach einem sehr emotionalen Abschied von meiner Mutter bzw. meinem Bruder gings mit meinem Vater und meiner Nichte auf Richtung München. In Salzburg kurzer Zwischenstopp - Noemi verabschiedet sich Richtung Wagrain (*heul*) bzw. Oma und Opa sei auch noch Lebe Wohl gesagt (*heul*). Dann um 18.30 kommen wir in unserem Flughafenhotel an, beim Mci wird ein letzter Burger mit Tony gegessen (danke dass du noch gekommen bist!!) bzw. beim Hotelrestaurant ein letztes Bier mit meinem Vater getrunken. Um 22h wird ca schlafen gegangen um um halb 5 wieder aufzustehen. Um 7:20 ging der Flieger Richtung Paris. Um ca. 6 Uhr habe ich dann Martha, die andere Volontärin die mit mir in Vijayawada ist, und ihre Familie am Terminal getroffen. Es hat dann alles gut geklappt, auch wenns echt ein komisches Gefühl war nochmal zurück zu meinem Vater hinter die Sicherheitskontrolle zu blicken und sich dann schließlich doch endgültig umzudrehen.

Der Flug nach Paris bzw. nach Bangalore hat super geklappt! Der Langstreckenflug nach Bangalore war sogar echt genial! Super Essen und 2 Filme geschaut! Um Mitternacht kamen wir dann an.
In Bangalore wurde es irgendwie interessant. Es war schon die Ankunft am Flughafen sehr besonders. Ein eigener Geruch, eine wärmere Temperatur (auch wenns draußen noch eher kühler war weils gerad Nacht war) und überhaupt eine ganz andere, fremde Stimmung; einfach so dass man gleich merkt man ist in einer anderen Kultur. In Bangalore haben wir am Flughafen übernachtet bzw. gefrühstückt, was auch mal eine Erfahrung der anderen Sorte war. Das Frühstück - Indisches Brot mit Joghurt und Pickles (eine scharfe Art Sauce) - war ein eigener Kulturschock für sich; also sehr ungewohnt, aber irre gut. Jedenfalls ging dann endlich um 10:40 der Flug nach Vijayawada (mit dem Zug, wie ich zuerst dachte dass ich nach Vijayawada kommen wuerde, bin ich dann gluecklicherweise doch nicht gefahren, dass waere wohl auch einfach zu lange gewesen, aber meine erste Zugfahrt nach Hyderabad laesst hoffentlich nicht mehr all zu lange auf sich warten). In Vijayawada wurden wir dann von Birgit, der Volontärin die seit Februar dort ist, abgeholt. Birgit hat uns mal ein bisschen in Vijayawada rumgeführt, wir haben Father Koshy, den Leiter von dem ganzen Projekt, kennengelernt und ich muss sagen einen besseren Father hätten wir wohl gar nicht erwischen können. Ein total netter und cooler Mann mit dem man über alles reden kann. Die Leute sind hier generell alle sehr nett, fast aber noch mehr sind sie neugierig. Auf jeder Straßenecke wird man angestarrt. Aber sobald man für irgendwas Hilfe braucht, weil man zB grad irgendeinen Ort sucht, helfen einem gleich ein ganzes Dutzend Leute und zeigen dir sogar den Weg.
Es ist schon eigenartig, man kann nicht beschreiben was für ein Dreck und Mist hier herumliegt und wie generell einfach schmutzig alles ist, aber die Leute scheinen irgendwie zufrieden damit zu sein. Als würde alles schon so passen wie es gerade ist, man ist zufrieden mit der Lebenssituation. Die Nacht auf heute war wohl die erholsamste seit langem. Ich bin schon um 19 Uhr schlafen gegangen und erst um 8 Uhr in der Früh wieder aufgestanden. Den Schlaf hatte ich auch echt nötig. Der heutige Tag war jedenfalls echt der Wahnsinn. Martha und mir wurden 2 Projekte gezeigt (morgen werden uns noch mehrere gezeigt, ich schätze wir werden uns dann am Wochenende endgültig für eines entscheiden). Einerseits das Kinderdorf Chiguru und andererseits ein Mädchenheim. In Chiguru bin ich gleich mal zu einem menschlichen Kletterbaum mutiert und hab meine ganzen Armbänder herschenken dürfen, die Kinder haben sich gerade zu darum gerissen. In dem Mädchenheim hab ich gelernt zu indischer Musik zu tanzen (zumindest so halbwegs, aber ich mach mich ganz gut glaub ich).
Die Kinder sind jedenfalls alle soooo offenherzig, es war echt nicht schwer zu ihnen durchzudringen. Lustig war dass die Kinder 'Konsti' nicht aussprechen konnten und mich deshalb einfach alle 'Chanti' nennen. Später haben wir noch mit Father Koshy eine wohlhabende indische Familie besucht, die ebenfalls alle sehr nett waren, wir wurden durchgehend mit Kaffee, Wasser, einer mir unbekannten Süßigkeit und Reis versorgt, so quasi als Nachmittagssnack. Noch ein kurzes Wort zum Essen: Soviel mir völlig unbekannte Sachen in so kurzer Zeit hintereinander habe ich wohl nie gegessen. Ich weiß nur sie hatten fast alle eins im Nenner: Und zwar waren sie alle echt ziemlich scharf, dafür aber auch wahnsinnig gut! Von eingedrückten Reisbällchen (ich weiß nicht wie ich die Form beschreiben soll) mit einem ganz eigenen Geschmack, bis zu indischem naan Brot, dem Dal (eine Art Linsenbrei) und bis hin zu den bereits genannten Pickles (die hier fast überall gegessen werden) mit kleinen Ananasstückchen drin und und und.. ist echt für jede Geschmackssorte was dabei (man sollte nur trotzdem nach Möglichkeit auf jeden Fall gerne scharf essen :P)

Es ist jedenfalls eine Unendlichkeit an Eindrücken der ich hier widerfahre und die ich unmöglich alle hier ganz ausführlich auflisten kann. Noch ein letzter Eindruck: Das Autofahren bzw das Duschen ist sowas geniales! Wenn du mit einem Taxi in Vijayawada fährst dann hast du erstmal keine Türen und zweitens fährt der Fahrer wie eine gesengte Sau! Der Taxifahrer wechselt zwischen links und rechts der Sperrlinie hin und her als würde es keinen Unterschied machen! Beim Mittagsverkehr kann man auch da schon mal den Überblick verlieren welches Auto eigentlich in welche Richtung fahren sollte. Jeder fährt einfach irgendwo. Gleichzeitig passieren aber auch eigentlich kaum Unfälle. Die Autofahrer schauen einfach auf einander. Und außerdem machts eigentlich echt Mega Spaß da mit zu fahren (auch wenn du das eine oder andere Mal um dein Leben zitterst). Zum Duschen: Nie hätte ich gedacht dass mir die österreichische Dusche NICHT abgehen würde. Aber es ist so. Sich durchgehend mit einem Kübel kalten Wasser selbst zu übergießen ist überraschender Weise unglaublich angenehm!

So das wars auch schon, ich bin sicher ich hab trotz des langen Textes irgendwas vergessen :P aber das wird bestimmt noch nachfolgen!
Achja und Fotos folgen auch noch!

Liebe Grüße aus Indien

4 Kommentare:

  1. Hi Konsti oder besser gesagt "Chanti",

    super, dass bei der Anreise alles wie geplant geklappt hat, und dass du gut angekommen bist. Pass halt auf beim Taxifahren ;-)

    Bin schon gespannt auf deine weiteren Einträge.

    LG aus Wien,
    Ronny

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  2. Hallo Chanti!

    Du hast die Wahl zwischen MÄDCHENHEIM und Kinderheim?
    UND DA ÜBERLEGST DU NOCH??? XD
    Nicht das der Husi zum Schluss recht hat ^^.

    Aja und ich hab noch was für dich:
    நல்ல அதிர்ஷ்டம் மற்றும் வெற்றி!

    Frag mal bei Gelegenheit was das bedeutet ;D
    LG, HC

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  4. Noch was:
    நீங்கள் புத்தகம் கிடைத்ததா?
    Was so viel bedeutet wie:
    Hast du das Buch bekomme?

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